Techniker und Olympioniken

Im Jahre 1879 verläßt auch Franz Federschmidt (1859-1920) die Pfalz und wandert in die USA aus - so wie drei seiner Geschwister. Ziel ist Philadelphia, wo es bereits eine große Pfälzer Community gibt. Auch Katharina Saul, die Franz in Philadelphia heiratet, stammt aus derselben pfälzer Heimatstadt wie er.

Deutsche Techniker sind in Amerika gefragt: Franz, dessen Vater als Lokomotivführer schon „technisch unterwegs“ war, arbeitet in Philadelphia als Mechaniker und Werkzeugmacher, er entwickelt sogar einen neuartigen Kernbohrer, den er 1893 zum Patent anmeldet.

Auch seine beiden Söhne Franz Heinrich und Erich Hermann schlagen diesen Weg ein: Franz H. (1894-1956) arbeitet bald als Vorarbeiter in der Ölindustrie, Erich H. (1895-1962) als Mechaniker bei Black & Decker.

Die Olympia-Mannschaft 1920 Doch die beiden Brüder verbindet noch ein besonderes Hobby: Franz und Erich rudern im renommierten „Pennsylvania Barge Club“ - und zwar so erfolgreich, dass sie sich für die Olympischen Spiele 1920 in Antwerpen qualifizieren.

Und nicht nur das: Zusammen mit ihren beiden Club-Kollegen Kenneth Myers und Carl Klose (und unterstützt von Sherman Clark als Steuermann) erringen sie im „Vierer-mit“ die Silbermedaille!

Neben den großen Erfolgen müssen beide allerdings auch eine tragische Erfahrung mit dem Bootssport machen: Bei einem Ausflug mit einem kleinen Segelboot in der Chesapeake Bay, den sie gemeinsam mit zwei Kameraden 1922 unternehmen, kentert das Boot - einer der Mitreisenden ertrinkt.