Nach dem Konkurs seines Vaters in Franken wandert Peter Federschmid (1621-1664) nach Schwaben aus.
In Neckarhausen wird er als Schulmeister sesshaft und wird zum Stammvater der heute zahlreichen "Federschmid" (mit einfachem "d").
Das hätte auch schief gehen können, denn von seinen Söhnen erreicht nur einer, nämlich Lorenz Federschmid (1663-1728) das heiratsfähige Alter.
Lorenz, der seinem Vater als Schulmeister folgt, geht gleich viermal eine Ehe ein, 13 mal wird er Vater und sichert damit den Bestand des Namens in Schwaben.
Woran seine drei ersten Ehefrauen starben, ist nicht bekannt. Doch als er selbst - nur 14 Tage nach seiner vierten Eheschließung - unerwartet stirbt, ist die Empörung groß:
Hatte die 70jährige Witwe Heilmann ihn auf dem Neckarhausener Wochenmarkt zuvor nicht seltsam angesprochen und sogar angefasst?
Waren seine Augen dann nicht ganz plötzlich furchtbar geschwollen? Friedrich Mollventer, der Vogt von Nürtingen, ist nicht allein mit seiner Vermutung:
Hier liegt ein klarer Fall von "vexation" und "fascination" vor, die Witwe hat den Schulmeister verhext, aus Neid, weil sie ihn selber hätte heiraten wollen!
Die zugezogenen Beamten des Württembergischen Herzogs reagieren weit weniger aufgeregt; am Ende verläuft die Sache im Sande
(die Ermittlungsakten gibt es hier).
Doch der Vorwurf der Hexerei war auch im 18. Jh. noch kein Scherz: Bis Mitte des Jh. wurden in Deutschland noch vereinzelt
Frauen wegen Hexerei hingerichtet.
Weitere Infos zum Thema "Hexenwahn", der leider kein Thema nur der Vergangenheit ist,
gibt es hier.